Als 2015 die erste Konzernverantwortungs-Initiative startete, war WeCollect ein Pilotprojekt mit dem sperrigen Namen «E-Collector». Heute, zehn Jahre später, ist daraus eine einflussreiche Demokratie-Plattform geworden. Eine Erfolgsgeschichte, die zeigt: Wenn engagierte Menschen zusammenfinden, ist fast alles möglich.
Am Anfang stand die Frage von Daniel Graf, dem späteren Gründer von WeCollect: Ist es möglich, im Netz Unterschriften für Initiativen und Referenden zu sammeln? Diese Idee liess ihn nicht mehr los. Auch weil er, wie er offen zugibt, selbst stets Mühe hatte, Menschen auf der Strasse für Unterschriften anzusprechen. Mit einer digitalen Plattform sah er die Chance, Menschen für politische Projekte zusammenzubringen − ausserhalb und ergänzend zu den etablierten Partei- und Organisationsstrukturen.
.
Erfolgreicher Prototyp für Amnesty
Gemeinsam mit Amnesty International startete Daniel 2015 ein Pilotprojekt: Die Unterschriftensammlung für die erste Konzernverantwortungs-Initiative. Es war ein Testlauf mit vielen Fragezeichen: Würden sich Menschen wirklich die Mühe machen, ein personalisiertes Unterschriftenformular auszudrucken, zu unterzeichnen und einzuwerfen? Das Resultat übertraf die Erwartungen: Fast die Hälfte der digital versprochenen Unterschriften lag in kürzester Zeit auf dem Tisch.
.
Mobilisierung über Smartphones
2015 startete die neue Demokratie-Plattform WeCollect mit der Vaterschaftsurlaubs-Initiative. Schon damals zeigte sich: Über soziale Medien und Smartphones lassen sich viele Menschen erreichen und in Kampagnen einbinden – auch solche, die sich bisher kaum oder gar nie politisch engagiert hatten.
.
Tweet startet Referendum
Die Kraft der digitalen Demokratie wurde ein Jahr später deutlich. Ein kurzer Tweet der Schriftstellerin Sibylle Berg «Referendum. Schnell.» um 06:50 Uhr am 16. März 2018 löste eine Bürger:innen-Bewegung aus. Das Referendum gegen die willkürliche Überwachung von Versicherten sammelte in nur 62 Tagen 75‘500 Unterschriften – den weitaus grössten Teil über WeCollect und das digital vernetzte Bürger:innen-Komitee.
.
Erste Crowd-Stiftung der Schweiz
2019 folgte ein wichtiger Schritt: Daniel übertrug die Plattform an die neu gegründete Stiftung für direkte Demokratie. Die erste Crowd-Stiftung der Schweiz gewährleistet seither den Betrieb und die breite politische Abstützung von WeCollect. Die Stiftung hat sich zu einem Demokratie-Inkubator entwickelt und unterstützt gezielt Projekte für gesellschaftliche Veränderungen. So finanzierte sie beispielsweise die Inklusions-Initiative für die Rechte von Menschen mit Behinderungen mit.
.
Rückenwind dank Community
Ende 2024 geriet WeCollect wegen rückläufiger Spenden in finanzielle Schwierigkeiten. Dank einer engagierten Community gelang es jedoch in wenigen Wochen, die nötigen 250‘000 Franken für den weiteren Betrieb zu sammeln. Dadurch konnte die Stiftung mit Rückenwind ins 2025 starten − und zehn Jahre WeCollect feiern.
.
Newsletter abonnieren
Spenden
Stiftung für direkte Demokratie
Die erste Crowd-Stiftung der Schweiz
Die Stiftung fördert die politische Partizipation der Bevölkerung und unterstützt zivilgesellschaftliche Projekte, welche sich für Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit, Gleichstellung und Nachhaltigkeit einsetzen.
Gegründet 2020 als Stiftungsfonds unter dem Dach von Fondations des Fondateurs, gewährleistet die Stiftung den Betrieb der Demokratie-Plattform WeCollect und stellt digitale Werkzeug für die Lancierung von Initiativen und Referenden kostenlos zur Verfügung.
Als erste Crowd-Stiftung der Schweiz steht sie auf den Schultern einer wachsenden Community von engagierten Bürger:innen. Sie finanziert die laufenden Projektarbeit durch Spenden und Gönnerschaften.